Tankrabatt offenbart Abzocke

Mineralölkonzerne geben zu wenig an Autofahrer und Tankstellenbetreiber weiter

 

Der Blick auf den Ölpreis am letzten Tag des Tankrabatts im Krisen-Sommer 2022 offenbart die Abzocke-Politik der Mineralölkonzerne zu Lasten der Autofahrer und der Tankstellenbetreiber in Deutschland. Im April 2020 lag der Ölpreis bei 100 Dollar je Barrel und am letzten Tag des Tankrabatts liegt der Ölpreis etwa genauso hoch. Im April kostet der Liter Super zwei Euro und am 31.Agust kostet der Liter Super noch mit Tankrabatt 1,80 Euro eher 1,85 Euro.

Schlägt man den Tankrabatt für Super in Höhe von 32 EuroCent auf den aktuellen Preis für Super-Benzin drauf, landet die Rechnung bei mindestens 2,12 Euro, eher bei 2,17 Euro. Soviel würde Super-Sprit heute an der Tankstelle eigentlich kosten, also mindestens satte 12  EuroCent mehr als im April bei etwa gleichen Öl-Einkaufspreis.

Glaubt man den Mineralölkonzernen, dann haben sich innerhalb von drei Monaten die Gestehungskosten mit Logistik- und Raffineriekosten um diese 12 EuroCent – mithin um rund sieben Prozent – erhöht.

Angesichts eines Wirtschaftsmodells, das mit festen und langfristigen Verträgen arbeitet, ist diese Aussage unglaubwürdig.

Nebenbei bemerkt: Wenn der Markt seit Jahresbeginn – im Januar stand der Preis für Super bei 1,60 Euro – 60 EuroCent und mehr verkraftet, warum bekommen dann die Tankstellenbetreiber nach wie vor im Schnitt nur rund 1 EuroCent Provision je verkauftem Liter Sprit?  Immerhin sind es die Betriebe, die vor Ort die Marke repräsentieren und gegenüber den Kunden den Kopf hinhalten. Offenkundig sind 2 oder 3 EuroCent mehr für die Pächter und Eigentümer von Tankstellen im Markt vorhanden, nur in den Konzernzentralen fehlt der Wille, die Partner anständig zu bezahlen.

 

Ansprechpartner
Herbert W. Rabl, Pressesprecher des Verbandes, mobil 0172/6397000

 

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